Der Adler fliegt majestätisch durch den Himmel, mit weit ausgebreiteten Flügeln und einem klaren Blick in die Ferne. Er kennt seine Richtung, er weiß um seine Kraft. Doch es gibt einen Vogel, der es wagt, ihn herauszufordern – der Rabe.
Raben sind die einzigen Vögel, die sich trauen, einen Adler zu belästigen. Sie setzen sich auf seinen Rücken, hacken mit ihrem Schnabel in sein Gefieder und versuchen, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Adler aber verschwendet keine Energie auf den Kampf. Er schlägt nicht um sich, er schreit nicht, er lässt sich nicht auf ein sinnloses Gerangel ein.
Stattdessen tut er das, was er am besten kann: Er steigt höher.
Mit jedem Flügelschlag gewinnt er an Höhe. Er steigt auf, durchbricht die Wolken, erreicht Höhen, in denen die Luft immer dünner wird. Und irgendwann – dort oben, wo nur der Adler überleben kann – muss der Rabe loslassen. Er bekommt nicht mehr genug Sauerstoff, seine Kraft schwindet, und er fällt zurück.
Der Adler hat nicht gekämpft – er hat sich einfach über das hinaus erhoben, was ihn kleinhalten wollte.